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Am Kreuz von Golgatha
von Bobby Conner

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Vision

Die warmen Sonnenstrahlen schienen sanft durch das Fenster in mein Büro, whrend ich versuchte, meine Aufmerksamkeit nicht auf den schönen Frühlingstag zu richten. Während ich auf meinem Stuhl saß, sah ich auf meine geoeffnete Bibel und ein unbeschriebenes Notizbuch, die auf einem hochglanzpolierten Schreibtisch lagen. Ich war gerade dabei, Notizen für eine Predigt über das Kreuz Jesu vorzubereiten. Ich hatte schon oft über dieses Thema gesprochen, jedoch wollte ich dieses Mal etwas Neues und Frisches. Ich war überhaupt nicht auf das vorbereitet, was gleich geschehen sollte. Meine ruhige Umgebung sollte sich radikal aendern. Ich schob meinem Stuhl näher an den Schreibtisch und näher an das Wort Gottes und fing an zu beten, indem ich den Geist Gottes bat, mir die Botschaft des Kreuzes real vor Augen zu führen. Ich wollte nicht einfach nur ein paar Worte verwenden, ich wollte, dass das Kreuz mehr als lediglich eine Botschaft ist. Ich sehnte mich danach, das die Menschen die Worte des Lebens hören. Ich wollte, dass es etwas Kraftvolles ist, das unsere Leben verndern wuerde. So fing ich mein Gebet mit einem hungrigen Herzen an.

Plötzlich sass ich ohne Vorwarnung und schneller als Lichtgeschwindigkeit nicht mehr bequem bei meinem Studium. Der Geist Gottes trug mich durch Raum und Zeit. So wie Paulus es in der Schrift beschreibt, ob ich im Leib war oder ausser dem Leib, ich weiss es nicht.

Bald wurde ich in den geschäftigen Straßen Jerusalems abgesetzt. Ich konnte den Lärm einer Menschenmenge hren, ich konnte eine böse Begeisterung in der Luft spüren, die meinen Geist sehr unruhig machte. Ich stand mitten in einer riesigen Menschenmenge. Als ich ihre Gesichter erblickte, bemerkte ich, dass einige mit tiefer Traurigkeit erfüllt waren, andere jedoch mit einem bösen Grinsen. Als nächstes wurde ich von einem rmischen Soldaten beiseite geschoben, der mich verfluchte und schrie "Aus dem Weg!"

Dann schaute ich und sah, worauf die Menge gewartet hatte.......auf Jesus, wie Er Sein Kreuz trug. Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Niemals zuvor hatte ich etwas so Schreckliches gesehen. Sein ganzes Gesicht war mit trockenem, geronnenem Blut von Wunden durch eine Dornenkrone bedeckt, die mehr wie messerscharfe Nägel aussahen, die sich in Seinen Kopf borten. Jedes Mal, wenn Sein Herz schlug, spritzte frisches dunkelrotes Blut zwischen den Dornen und Stacheln hervor, das an Seiner Stirn bis in Seine Augen herunterlief, auf Seine Brust und auf die staubigen Straßen tropfte. Mir schwirrte der Kopf. Ich dachte, "das ist nicht möglich, das ist doch schon vor Jahren passiert." Jedoch in diesem Moment begegneten sich unsere Augen, und ich wusste ohne Zweifel, das war real. Irgendwie war ich zu dieser Kreuzigung gebracht worden.

Es war kein Traum, ich war da!

Wie betüubt taumelte ich neben der Menge, ich war zu schockiert, um zu sprechen, während ich sah, wie Jesus unter der Last des schweren Kreuzes stolperte. Der heiße Wind wehte Staub von der Strasse auf und man konnte die Tränen in Seinen blutverschmierten Kleidern sehen. Ich konnte einen Augenblick lang die Wunden auf Seinem Rücken und Seinen Schultern sehen - tief....fleischzerreissend.....klaffend......offen. Lange Zeit gingen wir auf dem steilen Weg außerhalb der Stadtmauer. Endlich kamen wir auf dem Hügel der Schädelstätte an. Die Menge schrie mit Begeisterung, als Jesus hart zu Boden geworfen wurde. Widerspruchslos streckte er Seine Arme aus. Die Luft war so dick mit bedrückenden dämonischen Geistern, dass es schwerfiel zu atmen. Der Geruch von Blut und Körperflussigkeit war so stark, dass ich fast erstickte. Und ich konnte das stark stinkende Aroma irgendeiner Fluessigkeit oder von billigem Ale, das von den Soldaten kam, riechen. Ich hörte den dumpfen Schlag des Hammers, als die Nägel in seine Hände und Füße geschlagen wurden. Das Kreuz wurde hartherzig aufgerichtet und fiel in das Loch. Ich hörte ein tiefes Stöhnen aus der Kehle des Herrn, als das ganze Gewicht Seines Körpers an diesen Nägeln hing. Ich werde niemals den Anblick, Geruch und Lärm in diesem Moment vergessen. Es schien, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Ich weiss nicht, wie lang ich dort war, es kam mir vor wie Stunden.

Dies war ein Ort ohne Gnade! Und doch wurde dort die barmherzigste Tat vollbracht. Ich werde den Widerspruch in diesen Gefühlen nie vergessen.

Der Sünd- und Schuldlose, der wie ein Schuldiger starb. Der Vollkommene, der durch den Speer und das Kreuz verschandelt wurde. Der Gerechte, der für die Rebellen starb.

Als ich meine Augen aufhob, um Christus am Kreuz zu sehen, war der Schmerz auf Seinem Gesicht mehr, als mein Herz ertragen konnte. All meine Kraft verschwand in meinen Beinen, und ich spürte, wie mein Körper zu Boden fiel. Ich versuchte, auf meine Knie zu kommen. Ich erhob meine Augen und zwang mich noch einmal, das Lamm anzuschauen. Ich weiss jetzt, was der Prophet meinte, als er sagte "Wir sahen Ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen htte" (Jesaja 53/2). Ich kann bezeugen, dass sein Gesicht entstellter aussah, als ich jemals zuvor gesehen habe. Der Schmerz, durch den Jesus ging, war viel mehr als das Kreuz, weit entfernt von menschlichen Worten, die das beschreiben könnten. Sein Fleisch war bleich, als Er zwischen Himmel und Erde hing, um Suehnung fuer die Menschheit zu erlangen. In diesem Moment kann ich nicht beschreiben, wie sehr ich wusste, was für ein schrecklicher Sünder ich war. Die Worte des Liedes kamen in mein Herz. "Wenn ich das wunderbare Kreuz betrachte, an dem der Fürst der Herrlichkeit starb, sehe ich meine besten Erfolge als Verlust und all meinen Stolz mit Verachtung an." (When I survey the wondrous Cross on which the Prince of Glory died, my richest gains I count but loss and pour contempt on all my pride.")

Ich konnte den Herrn sehen, wie Er mit dem Schmerz des Kreuzes zu kämpfen hatte, und wie Er Seine ganze Kraft zusammennahm, um diese Worte auszusprechen "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lukas 23/34) Später hörte ich den fürchterlichsten Schrei von den ausgetrockneten, geschwollenen, blutenden Lippen unseres Herrn....diesen Schrei kann ich gerade jetzt immer noch hören; "Mein Gott! Mein Gott! Warum hast du mich verlassen?" (Matthäus 27/46) Diese Frage kam aus dem Innersten der Seele des Sohnes Gottes. Zum ersten Mal in der gesamten Ewigkeit sind Sohn und Vater getrennt. Dies ist auch das erste Mal, wo Christus sich auf Gott nicht mit Vater bezog.

Warum? Weil Christus zu dem geworden ist, was wir sind, Er hat unsere Sünden auf Sich genommen. Die Schrift sagt, dass Gottes Augen so rein sind, dass sie nicht auf Sünde schauen können, so wendet sich Vater Gott von Seinem Sohn ab, und Christus wird von Seinem Vater verlassen. Das ist der Schmerz, um den Er im Garten bat, ihn nicht auf Sich nehmen zu müssen, als Er betete "lass diesen Kelch an Mir vorübergehen" (Matthäus 26/39). Er konnte es nicht ertragen, daran zu denken, dass Er von Seinem Vater verlassen werden würde. In diesem Moment stirbt Christus nicht als Sohn, sondern als Sünder. Als das geschah, brach Sein Herz. So wie der Psalmist prophezeite "Mein Herz ist wie Wachs, es ist in mir zerschmolzen." (Psalm 22/14) Dann sagte Jesus Christus mit einem lauten Schrei "Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist" (Lukas 23/46) und Sein lebensloser Kopf füllt schlaff auf Seine Brust. Die gesamte Erde bebt, dann ist da überall diese schreckliche Finsternis. Ich höre Schreie in der Dunkelheit, und plötzlich bin ich mir bewusst, dass der Schrei von meinen eigenen Lippen kommt. Ich bin nicht mehr länger am Fuß des Kreuzes, ich bin zurück in meinem Büro; aber dieser Schrei hallt immer noch weiter in meinen Ohren. Mein gesamter Körper zittert und ist erschüttert.

Ritual oder Beziehung?

Ich bin nicht fähig, alles, was ich in dieser Zeit gesehen und erlebt habe, mitzuteilen, aber ich kann euch sagen, ich werde nie mehr derselbe sein. Und ich bin mir sicherer als je zuvor, die Predigt des Kreuzes ist die Kraft Gottes zur Errettung. Die Schrift sagt,

"Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, nicht mit klugen Worten der Weisheit, damit nicht das Kreuz Christi zunichte werde" (1 Korinther 1/17).

Das Kreuz Christi ist kein billiges oder sentimentales, zeremoniales Schmuckstück, das man am Hals trägt, sondern das Kreuz ist vielmehr der Kern des liebenden Herzens des Vaters, der sich nach der gefallenen Menschheit ausstreckt. Die einzige Hoffung auf Befreiung der Menschheit aus den Klauen und aus der Schuld von Snde ist das vollbrachte Werk Christi am Kreuz.

Gott erwartet nicht von uns, ein bloßes Ritual anzunehmen, sondern vielmehr in eine ewige Beziehung einzutreten. Das kann nur durch das Kreuz Christi vollbracht werden.

Das Kreuz war eine gttliche Absicht

Das Evangelium ist, daß "Christus Jesus für unsere Sünden gemäß der Schrift gestorben ist; und daß Er begraben wurde; und daß Er am dritten Tag auferstand gemäß der Schrift. (1. Korinther 15/3,4). Achtet auf die Formulierung "gemäß der Schrift". Das Opfer Christi für unsere Sünde am Kreuz war eine göttliche Absicht. Der Tod von Christus am Kreuz war weder zufällig noch willkürlich. Jesus sagte: "Aus diesem Grund wurde ich geboren, und aus diesem Grund bin ich in die Welt gekommen" (Johannes 18/37). Das Evangelium sagt uns, da der Herr Jesus vom Kreuz vor Seinem Tod sprach. (Matthäus 10/38, Markus 10/21, Lukas 14/27)

Das Opfer Jesu am Kreuz für die sündhafte Menschheit ist das größte Beispiel von Gottes Liebe. Die Schrift sagt: "Niemand hat größere Liebe als die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde" (Johannes 15/13). Genau das hat Jesus für uns getan. Er kam freiwillig in diese Welt, um Sein Leben als Lösegeld für die Befreiung der gefallenen Menschheit zu geben. Paulus sagte "Christus starb für die Gottlosen.....Er erweist Seine Liebe zu uns darin, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." (Römer 5/6.7) Wir sind die Schuldigen und verdienen das Gericht Gottes, aber Gott hat uns so sehr geliebt, daß Er bereit war, Seinen Sohn für uns zur Snde werden zu lassen, so daß wir, indem wir Ihn als persönlichen Herrn und Erretter annehmen, von der Strafe der Sünde befreit werden können. Niemand kann leugnen, daß in der Lehre des Neuen Testaments Christus dazu bestimmt ist, den Platz des Sünders durch Seinen Tod einzunehmen. Der Tod Jesu am Kreuz von Golgatha bedeutet, daß Christus unseren Platz des Todes und der Bestrafung eingenommen hat. Jeder Segen der Errettung wird dem Gläubigen durch den stellvertretenden Tod Christi zuteil.

"Der von keiner Sünde wußte, wurde für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Ihm die Gerechtigkeit wrden, die vor Gott gilt." (2 Korinther 5/21)

Das Kreuz und die Predigt des Kreuzes ist das Herzstück, der Kern, das Zentrum des Christentums. Jesus sagte: "....und wenn ich erhäht werde, werde ich alle Menschen zu Mir ziehen." (Johannes 12/32) Möge Gott uns helfen, kühn die lebensverändernde Botschaft des Kreuzes Christi zu verkünden.